Es steht außer Frage, dass etwas geschehen muss. Die Ressourcen auf unserem Planeten sind begrenzt und der Anstieg der Treibhausgase, insbesondere von Kohlendioxid, ist eines der größten Probleme des Weltklimas. Verschärft wird diese Situation zusätzlich durch die weltweit laufende und sich beschleunigende Vernichtung riesiger Flächen an tropischem Regenwald.
Die üblichen Strategien bestehen in der Vermeidung von Treibhausgasen, z. B. weniger Verbrauch an fossilen Brennstoffen, Ausbau von alternativen Energien usw. Diese Maßnahmen sind wichtig, aber sie entfernen kein Kohlendioxid aus der Atmosphäre, in der die Konzentration etwa 0,04 % beträgt. Es wurden schon erste Erfolge damit verzeichnet, Kohlendioxid in großen Meerestiefen oder in tiefen Bodenschichten zu deponieren. Allerdings sind diese Maßnahmen nur sinnvoll, wo Kohlendioxid in konzentrierter Form anfällt. Das Aufkonzentrieren aus der Atmosphäre heraus erfordert jedoch wieder Energieaufwand und Technologie. Einig ist sich die Mehrzahl der Wissenschaftler darin, dass das Wachstum von Bäumen eines der effektivsten Mittel zum Klimaschutz überhaupt darstellt. Wir schließen uns dieser Meinung an. Auch das Anlegen von Mooren speichert sehr effektiv Kohlendioxid, allerdings ist das nur unter bestimmten geografischen Bedingungen möglich.
Die Veränderungen des Klimas haben besonders in 2020 viele Probleme in den bestehenden Baumpflanzungen in Deutschland aufgezeigt. Es werden neue Wege gesucht, mehr Artenvielfalt herzustellen und auch neue Baumarten zu finden, die wärmere und trockenere Jahreszeiten besser überstehen können.
Es handelt sich um den Küstenmammutbaum Sequoia sempervirens; er ist immergrün mit Nadeln, die der Eibe sehr ähnlich sehen. In den Baumkronen, wenn sie älter werden, bilden sie schuppige Zweige aus, ähnlich den Zweigen beim Bergmammutbaum. Große Exemplare können Stämme mit mehreren Metern Durchmesser und über 100 Metern Höhe entwickeln, dabei ist die Rinde bis zu 30 cm dick und weich. Die Küstenmammutbäume, auch Coast Redwoods genannt, wachsen in der Jugend sehr schnell und legen jedes Jahr 1 bis 2 m zu.
Die "normalen" Küstenmammutbäume existieren an ihren natürlichen Standorten nur noch in Rückzugsgebieten an der Kalifornischen Küste und in Oregon und gelten für unser Klima in Deutschland als nicht ausreichend frosthart. In den 1950er Jahren hat ein Ehepaar namens Martin Sämlinge angezogen und nach Frosthärte selektiert (Sequoiafarm Kaldenkirchen). Darunter gibt es inzwischen Exemplare von 40 Metern Höhe, die nachweislich etwa 70 Jahre alle Winter in Kaldenkirchen überstanden haben. Von diesen und anderen Herkünften haben wir Stecklinge (Klone) angezogen und wollen diese zur Auspflanzung bringen. Darüber hinaus gibt es noch Sämlinge aus dem Arboretum Lohner Warte, die für das deutsche Klima gut geeignet erscheinen. Die Eignung von weiteren "Stammbäumen" von diversen Herkünften wird z. Z. untersucht. Die Bäume sind allerdings für Privatgärten üblicher Größe ungeeignet. Warum wir gerade den Küstenmammutbaum gewählt haben, erfahren Sie >>Hier.
Unser Ziel ist es, die angezogenen Exemplare auf öffentlichen Grundstücken zu pflanzen und dafür die Zustimmung der zuständigen Gemeinden / Städte einzuholen. Die Abgabe der Bäume erfolgt kostenlos.
Wir arbeiten mit Experten für die Aufzucht und Anpflanzung von Mammutbäumen in Deutschland zusammen. Für die nächsten Jahre sind wir optimistisch, ausreichend neue Erfahrungen mit der Frosthärte von Küstenmammutbaum-Klonen zu gewinnen und optimale Empfehlungen auszusprechen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt befinden sich etwa 40 verschiedene Klone bezüglich Vermehrung und Widerstandsfähigkeit in Untersuchung (Stand Oktober 2022).
Es gibt auf der ganzen Welt Initiativen, bei denen es um Baumpflanzungen zur Rettung des Klimas geht. Ein sehr interessantes Projekt ist archangel ancient tree archive. Dort werden die größten und ältesten noch lebenden Baumriesen geklont und weitervermehrt. Es ist klar, dass der Küstenmammutbaum an vorderster Front steht:
Video über David Milarch und sein Projekt
https://www.youtube.com/watch?v=wW9w6eCQQkU&feature=emb_logo
Es sollen diverse Laub- und Nadelbaumarten auf die Eignung für das zukünftige Klima geprüft werden. Der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen zusammen mit dem Landesverband Lippe, beginnend in 2017, haben über 100.000 südländische Bäume auf verschiedenen Versuchsflächen im Kalletal, in der Nähe von Detmold und rund um Arnsberg ausgepflanzt, darunter auch über 8000 Küstenmammutbäume (Sequoia sempervirens) und fast 2000 Bergmammutbäume (Sequoiadendron giganteum). Die nächsten Jahre werden zeigen, wie sich die Populationen entwickeln.